Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

“Geisteskranker Turn-Up”: Abi-Fahrt nach Kroatien

Veröffentlicht am in Medium-Archiv
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⚠️ Dieser Eintrag ist bereits über ein Jahr alt. Er ist möglicherweise nicht mehr aktuell. Meinungen können sich geändert haben. Als ich diesen Post verfasst habe, war ich erst 18 Jahre alt!

Reise 2, Persönlicher Rückblick

Geschafft. Die zweite von drei geplanten Reisen diesen Sommer. Die Abi-Fahrt nach Novalja auf der kroatischen Insel Pag, mit dem weltbekannten Party-Strand Zrće Beach. Definitiv eine “geisteskranke” Woche.

Normalerweise bin ich ja nicht so der Party-Typ und Alkohol-Konsum feier ich auch nicht wirklich. Aber trotz meiner Vorbehalte, war die Abi-Fahrt doch ein sehr spannendes Erlebnis. Warum, das liest du hier…


Persönliches Fazit (am Anfang?)

Manchmal ist es einfach notwendig, sich auf bestimmte Sachen einzulassen. Etwas unbekanntes ausprobieren, denn wer weiß, ob es nicht doch möglich ist, Spaß zu haben oder etwas neues kennen zulernen. Über seinen eigenen Schatten springen und die Komfort-Zone verlassen.

Genau das habe ich bei dieser Abi-Fahrt getan. Ich hab mich trotz meiner anfänglichen Skepsis gegenüber “einer ganzen Woche nur Party” darauf eingelassen und hatte schließlich doch ein schönes Erlebnis.


Wie die Fahrt ablief

Die ganze Woche fing an mit einer elend langen Busfahrt in einem Bus, der durch seine Aufschrift zwar “Reisen mit Komfort” versprach, letztendlich aber doch durch sein Alter und den (naja heruntergekommenen) Zustand eher das Gegenteil bot. 22 (!?!) Stunden mit diesem Bus von Braunschweig, Niedersachsen bis nach Novalja, Kroatien, eine Mörder-Tour, die starke Nerven und eine gegen Schmerz resistente Sitzpolsterung benötigte. Ersteres vor allem, wenn der Bus stand und die Klimaanlage nicht funktionierte. Wie Sauna mit Klamotten.

Am Nachmittag des 1. Juli ging es los, am nächsten Tag nachmittags war Ankunft. Aussteigen und schon wieder der nächste Schock, denn die Hitze forderte nicht nur die durch Schlafmangel eh schon belasteten Nerven, sondern auch den Körper. Die lange Jogginghose, die in Deutschland hervorragend zum Wetter passte, war in Kroatien völlig fehl am Platz.

Nach einem Fuß-Marsch zum Apartment, einer Begutachtung, dem Initial-Einkauf und einem kurzen “Vorsaufen”, ging es auch schon mit dem ersten “geisteskranken Turn-Up” (wie der Reiseleiter pflegte zu sagen) los, der Motto-Party “Red Love”, bei der sich alle etwas Rotes anziehen sollten.

Wie auch alle folgenden Tage endete dieser erst gegen 3 oder 4 Uhr am nächsten Morgen, bevor es dann nach einem kleinen Frühstück zu einer Zeit, an der normale Menschen Mittag verspeisen, mit der nächsten Party, einer Schaum-Party, die sich später zu einer Holy-Party verwandelte, weiterging. Abends dann, nach dem obligatorischen Warm-Trinken, wurde mit dem Bus wieder zurück zu den Clubs gefahren.

Dem etwa entsprach jeder Tag. Gab es einmal keine Nachmittags-Party, so wurde am Strand entspannt oder es gab einen Ausflug in den Nationalpark Krka, der mit einem Wasserfall in einer doch eigentlich sehr trockenen Vegetation beeindruckte.

Krka

Ein Highlight war auch das Party-Boot, auf dem es neben Musik auch kostenlose Getränke wie Bier, Wein und Softdrinks gab und natürlich fast jeder diese Situation ausnutzen wollte, da normalerweise die alkoholischen Getränke in den Clubs ja nicht gerade günstig waren.

Oder auch die Graphic Party am letzten Tag, bei der jeder ein weißes T-Shirt anzog und darauf dann mit Textil-Stiften geschrieben und gemalt werden konnte.

Nachdem man sich schon fast an den Zustand “jeden Tag nur Party” gewöhnt hatte und es auch richtig Spaß machte, stand am 7. Juli morgens um 11 Uhr auch leider schon wieder die Rückfahrt an. Wieder eine gefühlt nie enden wollende Fahrt, die besonders am Anfang einen Dämpfer brachte, als die letzte Fähre vor der Mittagspause, die den Weg eigentlich um ein paar Stunden kürzen sollte, aufgrund der Fülle dieser nicht mehr wahr genommen werden konnte und somit die erste Pause schon kurz nach der Abfahrt stattfinden musste.

Aber glücklicherweise überstand auch diese lange Busfahrt jeder und die Heimat wurde morgens gegen neun Uhr erreicht. Somit ging eine Woche voller Party, Alkohol, aber auch ganz viel Spaß zu Ende 😢.


Erfahrungen mit Veranstalter und Unterkunft

Im Abitur-Jahrgang hatten wir ein Komitee, das sich um die Organisation der Fahrt kümmerte. Nachdem sich erst für einen Veranstalter entschieden wurde, die Buchungen dort aber aufgrund negativer Neuigkeiten storniert werden mussten, wurde schließlich zu “Crystal-Tours” gewechselt.

An sich wirkte die Fahrt gut organisiert, nie gab es irgendwie Probleme, dass über wichtige Sachen nicht informiert wurde. Auch gab es extra vor Abfahrt eine WhatsApp-Gruppe, in der man den Veranstaltern Fragen stellen konnte, so dass nachher alles klar war.

Die Unterkunft war in Ordnung, nichts bemängel-würdig. Relativ sauber, alles nötige vorhanden und ein klasse Ausblick aufs Meer. Nur leider funktionierte das versprochene WLAN auch nach Nachfrage und angekündigter Reparatur nicht.


Kritik

Viel habe ich nicht zu kritisieren, dennoch gibt es einen Punkt, der vielleicht angesprochen werden könnte:

Bereits auf der Hinfahrt im Bus wurde uns ein Ticket für das vom Veranstalter organisierte Crystal-Beach-Festival zum Preis von 15€ angeboten, was eine musikalische Abwechslung versprach. Erst später bemerkten wir, dass es zumindest an einem der zwei Tage bis Mitternacht auch kostenlosen Eintritt zu dem Event gab und der Eintritt für den anderen Tag, hätte man ihn vor Ort bezahlt, geringer gewesen wäre. Hier haben wir uns ein wenig von den Versprechungen des Reiseleiters blenden lassen.


Tipps

Und noch ein paar Tipps, falls auch du demnächst Urlaub in Novalja planst:

  • Geldautomaten: Geldautomaten gibt es in Novalja viele. Hauptsächlich welche von “Euronet”. Wenn du die empfehlenswerte Strategie verfolgen willst, möglichst wenig Bargeld mitzunehmen, dass du dann vor Ort tauschen musst (die Währung in Kroatien ist Kuna), dann kannst du an diesen Automaten Geld abheben. Allerdings solltest du beachten, dass deine Bank möglicherweise Geld für das Abheben verlangt (erkundige dich diesbezüglich) und der Automat versucht, dir einen ziemlich schlechten Wechselkurs anzudrehen. Du wirst beim Abheben gefragt, ob du den vorgeschlagenen Kurs annehmen willst. Lehne ab, denn wenn das Geld in Kuna von deinem Konto abgebucht wird, entscheidet die Bank den Kurs und der ist in der Regel deutlich besser (auch besser als an den Wechselstuben).

  • Alkohol: Alkoholische Getränke, besonders hochprozentige, sind teurer als in Deutschland. Dies kommt vermutlich durch den Tourismus, da in Novalja hauptsächlich Party-Touristen sind und die hohen Preise so eine lukrative Einnahmequelle bieten. Wenn du vorhast, dir die Kante zu geben, dann nimm lieber was von zuhause mit, als es dir vor Ort zu kaufen.

  • Club-Eintritt: Meist ist der Eintritt in die Clubs bis Mitternacht frei, das heißt, du solltest bereits rechtzeitig am Zrće Beach sein, um nicht extra Eintritt zahlen zu müssen. Heb dir das Geld lieber für einen Cocktail auf.

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